Nachdem wir gute 2,5 Wochen an der Pazifikküste verbracht haben, ging es für uns weiter zu einigen der unzähligen Nationalparks in Costa Rica. Nur Strand und Sonne wird auf Dauer ja auch irgendwie langweilig. Obwohl, eigentlich nicht. Unser erstes Ziel sollte der National Park Rincon de la Vieja sein. Da es weit und breit keine Hostels gab, entschieden wir uns zwei Nächte in einer Lodge (Rinconcito Lodge) in unmittelbarer Nähe vom Nationalpark zu verbringen. So viel teurer als ein Hostel war es im Endeffekt auch gar nicht, zumal wir eh keine andere Alternative gehabt hätten. Außerdem gab es dort einen Pool, bei dem man wirklich einmal von einer Abkühlung sprechen konnte. Wir kamen an einem Sonntag an und uns wurde direkt beim Check-in mitgeteilt, dass der eine, weitaus größere und vermutlich interessantere Teil des National Parks an Montagen geschlossen hat. Déjà-vue, ich hatte tatsächlich zuvor irgendwo gelesen, dass die meisten National Parks Montags geschlossen haben. Also $10 für den, wie ich im Nachhinein finde, eher unspektakulären Teil mit heißen, stinkenden Quellen, einem kleinen Wasserfall hingeblättert. Die Flora glich dem Soltauer Böhmewald, die Fauna hatte immerhin eine kleine Schlange, blaue Schmetterlinge, einen Leguan und eine Affenfamilie, die von Baum zu Baum sprang zu bieten. Vielleicht hat der besagte andere Teil des Nationalparks mehr zu bieten, ich weiß es nicht, würde diesen Nationalpark aber nicht weiterempfehlen.
Vom Rincon de la Vieja machten wir uns auf dem Weg zum Nationalpark Tenorio. Das war Erik’s Idee und stellte sich als hervoragend heraus. Ich hab in meinem Leben bisher noch nicht viele Wasserfälle gesehen, aber der Rio Celeste kann auf jeden Fall einiges. Erinnerte der Rincon de la Vieja doch eher an einen Laubwald, hat der Tenorio richtigen Dschungel zu bieten. Bei jedem weiteren Schritt durch den Matsch in Richtung Rio Celeste und der Laguna Azul trauerte ich um meine schönen Nike Flyknits. Ja, es war vielleicht doch nicht die klügste Idee, solchen bequemen und zugleich schicken Treter für Wanderungen quer durch Südamerika auszuwählen.
Nach dem wir mehrere Stunden durch den Dschungel gewandert sind, sollte die wilde Fahrt durch Costa Rica weiter nach La Fortuna gehen. In unmittelbarer Nähe ist der Vulkan Arenal, welcher sogar noch aktiv ist. Um den Vulkan einmal ohne Wolken am Gipfel zu sehen brauch man jedenfalls richtig Glück. Ist wohl ähnlich wie mit einem 6er im Lotto oder ein Los aus der Greencard Lotterie zu erhalten. Wir hatten leider auch kein Glück, obwohl unser Hostel (Fortuna Backpackers) freie Sicht auf den Vulkan gewährte. Nachdem uns dann auch der Traum genommen wurde, einen aktiven Vulkan zu besteigen, entschieden wir uns für den Nebenvulkan Cerro Chato. Und der Weg zum Vulkankratersee hatte es in sich. Belächelten wir doch am Eingang zur Cerro Chato Lagune die Frage, ob wir denn fit sind und ausreichend Wasser zum Trinken bei uns führen würden. Schon nach den ersten 30 Minuten auf einem befestigten Pfad, zumindest im Vergleich zum restlichen Weg, wollte ich am liebsten umkehren. Zum Glück hat Maik am Tag zuvor den Indiana Jones Jingle zur Motivation auf sein Handy gespielt. Die nächsten 3 Stunden waren wirklich alles andere als das blaue vom Himmel. Stufen, die das ein oder andere Mal knapp ein Meter hoch waren, sind bei einer Luftfeuchtigkeit von über 70% wirklich die Hölle auf Erden. Als wir am höchsten Punkt (ca. 700 Meter Höhenunterschied zum Ausgangspunkt) angekommen und dachten, dass wir endlich am Ziel sind , wurde uns gesagt, dass wir jetzt noch einmal ein ganzes Stück wieder runter zur Lagunge wandern müssen. Ich weiß im Nachhinein gar nicht, welchen Teil ich schlimmer fand. Jedenfalls sind wir irgendwann an der Lagune angekommen und sie war wirklich schön und arschkalt. Pro-Tipp: sobald man an der Lagune angekommen ist ins Wasser springen und nicht erst noch 1-2 Minuten verschnaufen. Danach macht man es nicht mehr, weil es einfach zu kalt ist, glaubt mir. Auf dem Weg zurück haben wir dann auch gleich noch die Tarzan & Jane Experience aka Lianenschwingen mitgenommen. Stolz wie Oskar haben wir uns dann an der Rangerstation zurückgemeldet. Hätte man mir beim Frühstück gesagt, dass ich heute $10 dafür bezahlen werde um einmal so richtig an meine körperlichen Grenzen zu kommen, hätte ich wohlmöglich mit dem Kopf geschüttelt und ihm einen Vogel gezeigt. Unverhofft kommt eben oft. Ich bin jedenfalls mächtig stolz, diesen Hike hinter mich gebracht zu haben.
Das Kapitel „National Parks in Costa Rica“ konnte also auch geschlossen werden und wir machten uns auf den Weg zur Karibikküste, um dort meinen 24. Geburtstag zu verbringen. Cahuita sollte der Place to be sein. Nachdem wir nach sechs Stunden Autofahrt im zuvor ausgesuchten Hostel (Shangri La) angekommen, erst einmal eine gute halbe Stunde darauf warten mussten, dass uns jemand unser Zimmer zeigt, um dann festzustellen das wir auf gar keinen Fall auch nur eine von bereits zwei gebuchten Nächten dort verbringen wollen, waren wir bzw. ich mehr als bedient. So hatte ich mir meinen Geburtstag nun wirklich nicht vorgestellt. Als wir versuchten dem Herbergsvater mitzuteilen, dass wir es nicht so schön in seinem Hostel finden und wohl nur eine Nacht bleiben wollen, wurden wir mit demonstrativer Machete in der Hand zum Gehen gebeten. Das ist vielleicht ein bisschen überspitzt dargestellt, aber er war wirklich nicht sehr amused und verabschiedete uns mit den Worten „Scheiß Deutsche“. Vielleicht lags auch an den vielen Drogen, die er allen Anschein nach in sich hatte. Nach langem hin und her und Hilfe von anderen Hotelbetreibern in Cahuita, fanden wir eine Blockhütte (Ache Bungalows)für eine Nacht. Um gebürtig in meinen Geburtstag reinzufeiern war ich nach dem Tag auf jeden Fall viel zu Müde. Geweckt wurde ich dafür dann mit jeder Menge Regen und Affengebrüll. So hatte ich mir meinen Geburtstag an der Karibikküste in Costa Rica auf jeden Fall nicht vorgestellt. Zu Feier des Tages erwartete mich aber vor unserer Hütte ein Tisch gedeckt mit Blumen und dem ersten Teil meines Geschenkes, Schnaps!
Wir machten uns also auf den Weg nach Puerto Viejo, um dort ein paar nette Tage an der Karibik zu verbringen. Die Karibikküste meinte es einfach nicht gut mit uns und so verbrachten wir vier Tage in unserem Appartement (Coconut Grove), da es entweder geregnet hat oder wir (Maik,Hannah und ich) auf Grund der einen oder anderen Magenverstimmung ans Bett bzw. die Toilette gefesselt waren.
Bis zum Abflug in Richtung Panama blieben uns letztendlich noch zwei Tage, welche wir in der Hauptstadt San Jose verbrachten. Immerhin hatten wir hier mal wieder einmal richtig Glück mit unserem Hostel (Aldea Hostel). San Jose selbst hat nun wirklich nicht viel zu bieten, nicht einmal eine schöne Altstadt. Das Goldmuseum und das National Theater sehen von außen ganz schön aus. Ja, man hatte uns vorher gewarnt. Am zweiten Tag trafen wir uns mit Fenna, die seit Anfang des Jahres in San Jose bei ihrem Freund lebt.
Als wir am 29. Mai die $29 Ausreisegebühr am Flughafen bezahlt haben, stiegen wir in den Flieger in Richtung Panama City. Geflogen sind wir Avianca, wo es selbst auf 1.5 stündigen Flügen für jeden Passagier einen eigenen Bildschirm gibt, auf dem man zwischen einigen Serien, Spielen und Musik auswählen konnte. War klar, dass mein Bildschirm auf dem ersten von insgesamt drei Flügen nicht funktioniert hat.
Wer aufmerksam meine weiteren Social Media Kanäle verfolgt, dürfte bereits wissen, dass ich mich verliebt habe. In Panama City nämlich. Davon aber schon ganz bald mehr.
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